Aus Anlass des 77. Jahrestages der Liquidierung des sog. Zigeunerlagers Auschwitz-Birkenau besuchte eine Gruppe junger Sinti und Roma die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn.
Die Vorsitzende der Gedenkstätte, Petra Rosenberg, empfing die jungen Menschen zu einem gemeinsamen Gespräch. Ihr Vater, Otto Rosenberg, entkam dem Massenmord vom 2. auf den 3. August 1944 nur knapp. Er wurde als sog. noch arbeitsfähiger Häftling eingestuft und kurz zuvor in ein anderes Konzentrationslager überstellt. Seine Großmutter und weitere Familienmitglieder verloren jedoch in den Gaskammern von Auschwitz ihr Leben.
Anhand der Biographie von Otto Rosenberg diskutierten die Teilnehmenden das Geschehene im historischen Kontext, schlugen jedoch ebenso eine Brücke zur Gegenwart, da diese nach wie vor von diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte geformt wird. Dies belegen mitunter aktuelle Studien, wie bspw. jene der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, welche im Auftrag der Bundesregierung den Rassismus gegen Sinti und Roma in Deutschland untersucht hat.
Im Anschluss an den Austausch fand eine gemeinsame Begehung des historischen Geländes des ehemaligen nationalsozialistischen Zwangslagers Berlin-Marzahn für Sinti und Roma statt, welches von 1936 bis 1945 existierte. Heute befindet sich an diesem Ort u.a. die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn.
Foto: C. Leucht
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