Seit 1990 findet alljährlich am zweiten Sonntag im Juni eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Verschleppung der Berliner Sinti und Roma in das NS-Zwangslager Marzahn am historisch authentischen Ort statt. Aufgrund der anhaltenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus kann die Veranstaltung leider auch in diesem Jahr nicht in der gewohnten Form stattfinden.
Daher laden die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e.V. und der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. am Sonntag, dem 13. Juni 2021 um 12 Uhr zu einem stillen Gedenken mit Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer des Zwangslagers auf dem Parkfriedhof Marzahn ein.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 verhaftete die Polizei etwa 600 Sinti und Roma und trieb sie auf ein Areal der Marzahner Rieselfelder am Rande Berlins, von den Nationalsozialisten zynisch als „Rastplatz“ bezeichnet. Die Lebensbedingungen im Lager waren katastrophal. Immer wieder kam es zu Demütigungen und Misshandlungen. Unter den Todesopfern des Lagers befanden sich viele Kinder und Jugendliche. Im Frühjahr 1943 begannen die Deportationen der Berliner Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Bis zu 500.000 Sinti und Roma fielen dem NS-Völkermord zum Opfer.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung auf dem Parkfriedhof Marzahn sprechen Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa sowie Petra Rosenberg, Vorsitzende der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn sowie des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg.
Bitte beachten Sie die an diesem Tag – 13. Juni 2021 – geltenden Corona-Beschränkungen.
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