Am 21. Juni 2023 empfing der Vorstand der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e.V., Petra Rosenberg und Carmen von Klepacki, die Präsidentin des Landtags Thüringen, Birgit Pommer, am historisch-authentischen Ort des ehemaligen NS-Zwangslagers, der heutigen Gedenkstätte.
Neben dem Austausch über aktuelle politische Herausforderungen, die die Länder Thüringen, Berlin und Brandenburg wie auch die Bundesebene gleichermaßen betreffen, stand vor allem das produktive Gespräch über die Gedenkstättenarbeit im Vordergrund.
Mit Blick auf erstarkende Geschichtsvergessenheit, sich ausbreitendenden Revisionismus und den ungebrochen existierenden Rassismus gegen Sinti und Roma betonte die Thüringer Landtagspräsidentin Birgit Pommer die Bedeutung von Gedenkstätten am historischen Ort, wie jene in Marzahn: „Das ist eine wichtige Arbeit, die hier geleistet wird. Gerade mit jungen Menschen.“
Auch der erschwerende Umstand, dass aufgrund von Alter und Tod immer öfter auf das unmittelbare Zeugnis von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verzichtet werden muss, wurde diskutiert. Dabei wies Petra Rosenberg abermals auf die Bedeutung der Vermittlung der Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in der NS-Zeit an die junge Generation hin: „In der Gedenkstätte begegnen mir oft Jugendliche mit großer Wissbegierde, aber mit wenig Kenntnis über den Versuch der vollständigen Vernichtung unseres Volkes durch die Nationalsozialisten. Unsere historische und politische Bildungsarbeit soll den Blick auch der jungen Menschen für Ausgrenzung von Minderheiten in Vergangenheit und Gegenwart schärfen. Das ist das Kernstück unserer Arbeit in der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn.“
Im Anschluss an den Austausch folgte eine Führung durch die Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte. Hier gab die Vorsitzende der Gedenkstätte der Thüringer Landtagspräsidentin einen Einblick in die Gräuel, die an den Berliner Sinti und Roma im NS-Zwangslager begangen wurden. Mit großem Interesse begegnete die Landtagspräsidentin den persönlichen Verfolgungsgeschichten und Erfahrungen der vormals internierten Sinti und Roma. Vor diesem Hintergrund bekräftigte sie abschließend, ihr Engagement gegen Rassismus intensivierend fortzusetzen – im Thüringer Landtag wie in ihrer Heimatstadt Nordhausen.
Birgit Pommer und Petra Rosenberg an einer Stehle mit Informationen zu Kindern im Lager Marzahn
Thüringer Landtagspräsidentin Birgit Pommer mit dem Vorstand der Gedenkstätte Zwangslager Marzahn,
Petra Rosenberg und Carmen von Klepacki, in der Open-Air-Ausstellung
Birgit Pommer und Petra Rosenberg vor einem Portrait Otto Rosenbergs als Kind
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